Übung: Was sind in meinem Leben die ‚grossen Steine‘?
Wenn Sie manchmal das Gefühl haben, die Tage seien einfach zu kurz oder wenn Sie evtl. im Anschluss an die Geschichte ‘Die grossen Steine im Alltag‘ der Frage nachgehen wollen, für was Sie sich (keine) Zeit nehmen, lohnt es sich, einmal einen Moment innezuhalten und diese kleine Übung machen.
Die sogenannte Eisenhower-Matrix eignet sich gut dafür. Sie unterscheidet zwischen ‘Wichtigem’ und ‘Dringendem’.
Gehen Sie dazu im Geist z.B. die vergangene Woche – oder eine typische Woche – durch und ordnen Ihre Aufgaben, Tätigkeiten und Aktivitäten (auch in der Freizeit) den vier Feldern der nachstehenden Grafik zu. Vielleicht wollen Sie die Ergebnisse auf einem Blatt festhalten.

Schauen Sie danach das Ergebnis an. Sind Sie damit zufrieden? Was kam zu kurz? Was hat zu viel Zeit gekostet? Was können oder wollen Sie ändern?
Ein paar Bemerkungen:
- wichtig und dringend
Diese Tätigkeiten haben verständlicherweise oberste Priorität. Evtl. lässt sich durch eine bessere Planung der Zeitdruck vermeiden. - wichtig, aber nicht dringend
Da solche Aktivitäten nicht dringend sind, fallen sie oft aus dem Radar der Aufmerksamkeit. Gar nicht so selten gehören z.B. Erholung oder genügend Schlaf in dieses Feld. Gerne werden solche Aktivitäten oder Zeiten auf einen ‘günstigeren’ Zeitpunkt verschoben oder geraten ganz in Vergessenheit, bis sie ‘dringend’ werden und dann unter Zeitdruck erledigt werden müssen.
Falls einige Ihrer Aktivitäten in dieses Feld fallen, ist es gut, sich zu überlegen, ob Sie daran etwas ändern wollen und können. Wollen Sie sich regelmässig genau dafür Zeit reservieren. Wie oft? Wann? Allein oder mit …?
Am besten achten Sie darauf, dass dies nicht ein weiterer Punkt auf Ihrer Do-do-Liste wird, den sie abarbeiten müssen, sondern dass Sie dafür Zeit, Ruhe und Musse haben. Immerhin geht es um wichtige Dinge. - dringend, aber nicht wichtig
Dies sind Aktivitäten die ‘dazugehören’ oder einfach gemacht werden müssen; z.B. Routinearbeiten wie das Aufräumen oder Sortieren… Manche dieser Arbeiten werden nur deshalb dringend und stressig, weil man sie (zu) lange aufgeschoben hat. Ansonsten könnte man sie in Ruhe erledigen.
Vielleicht wollen und können Sie an Ihrem Umgang mit solchen Arbeiten etwas ändern; z.B. delegieren oder zeitlich besser planen. - Weder wichtig noch dringend
Dies sind ‘Zeitfresser’ oder Aktivitäten, um die Zeit ‘tot zu schlagen’; z.B. reine Ablenkung, ziellos im Internet oder den Social Media surfen, sich vom Fernsehen ‘berieseln’ lassen…
Eigentlich eine verlorene Zeit, die man ohne Verlust streichen kann. Solche Aktivitäten sind daran zu erkennen, dass man am Ende oft ein ‘schales’ Gefühl hat. Die Zeit ist zwar vergangen, doch sie hat nichts gebracht.
Nicht zu verwechseln ist das mit Zeiten, in denen Sie sich erholen, nichts machen, vielleicht einem Hobby nachgehen, auf einer Bank sitzen und die Landschaft auf sich wirken lassen, etwas geniessen, … Solche Zeiten sind wichtig. Sie merken es daran, dass Sie danach zufrieden sind und ein gutes Gefühl haben.
Vielleicht wollen Sie bei dieser Gelegenheit in einer entspannten Atmosphäre (auf einem Spaziergang oder bei einem Glas Wein / im Gespräch mit einer vertrauten Person) ein paar Gedanken über Ihr aktuelle Lebenssituation nachgehen.
Zur Anregung ein paar Fragen:
- Was sind meine ‚grossen Steine’? Was ist mir besonders wichtig? Für was kann ich mich begeistern? Für was will ich mich einsetzen oder Zeit reservieren?
- Haben alle „Steine“ genügend Platz in meinem Leben? Beansprucht etwas zu viel Zeit? Kommt etwas zu kurz?
Will ich daran etwas ändern? Wenn ja: Was mache ich (möglichst konkret: Was? Bis wann? Wer könnte mich dabei unterstützen? …)? – Hat das in meinem jetzigen Alltag Platz? Wenn nicht: Für was will ich stattdessen weniger Zeit einsetzen?